Greifen und Festhalten
Rett-Mädchen haben das Problem, daß sie (wegen
Stereotypie und Apraxie) kaum etwas festhalten können. Aber auch für
anders behinderte Kinder mit Greifproblemen könnte dieser Tipp hilfreich
sein: Einen Handschuh mit Klettband versehen und anziehen, am Spielzeug
das Gegenstück Klettband befestigen. So wird das (bei Rett-Mädchen
teils vorhandene) Greifen und Festhalten ermöglicht.
Feinmotorik (Pinzettengriff)
Für alle Kinder, die Smarties ganz lecker finden: Mini-Smarties
auf möglichst rutschigem Fussboden (Parkett...) weit auseinander ausstreuen
und vom Kind aufessen lassen. Beim Auflesen und in den Mund stecken werden
die Smarties ganz nass und glibberig, was die ganze Sache noch schwieriger
macht. Werden die Smarties nicht mit dem Pinzettengriff in den Mund gesteckt
sondern mit der ganzen Hand, rutschen sie oft weg, das wird das Kind bald
herausfinden. Der Fussboden sieht danach zwar nicht so lecker aus (die
blaue Farbe ist die schlimmste)... aber es macht sichtlich Spass und übt.
Wahrnehmen, toben, erleben
Dazu Kissenbezüge (80x40) verschieden füllen (mit
Kastanien, Knisterpapier, Knister-Plastik-Einkaufstüten , Verpackungsmaterialen
mit kleinen Luftkammern, Eicheln, Kastanien - vorher trocknen, sonst schimmeln
sie, Reis - wiegt aber einiges, Styropor...) und zunähen. Man kann
sich draufsetzen oder fühlen und die leichteren auch werfen. Ganz toll
zum Toben und Liegen sind auch viele, nicht zu prall aufgeblasene Luftballons
in einem grossen Bettbezug. Wem das Einsammeln nichts ausmacht, kann auch
einfach eine Badewanne mit Korken, Kastanien.... zum Reinsteigen, -setzen...
befüllen.
Zuordnen, Symbole verstehen
Ein einfaches Legespiel lässt sich basteln, indem bekannte
Gegenstände (z.b. Löffel, Cremetube, Schuh, Ball,Tasse) fotografiert
und auf Tonpapierkarten geklebt werden.Die Karten mit den dazugehörenden
Gegenständen in einen Karton legen, und das Spiel ist fertig. Nun
können die Gegenstände den Karten zugeordnet werden können,
beginnend mit einer oder nur wenigen Karten.
Meta wedelt gern zur Entspannung mit den bunten Löffeln aus Kunststoff
von IKEA. Gabeln und Messer sind immer übrig, es bot sich also an,
aus ihnen ein Zuordnungsspiel zu bauen. Die Motivation zu diesem Spiel
ist besonders gross, da ihr das Besteck viel bedeutet. Auf den Karten sind
Symbole abgebildet, keine Fotos.
Bobby-Car für Grosse
Manche Kinder können aufgrund ihrer Behinderung keine Pedalen
treten, sind aber dem Bobby-Car entwachsen. Oder sie wollen vielleicht
wie andere einen grossen Traktor oder Unimog fahren.... Die Idee: vom
grösseren Tretfahrzeug einfach die Pedalen abflexen. Auf dem Bild
zu sehen ist Kevin auf seinem Unimog.
Leicht, sehr reizvoll... Rettungsdecken
Tolle Idee (nicht nur) für Kinder, die mit den Händen/Armen
nicht viel tun können: Rettungsdecken. Grosse Folien, glitzernd, raschelnd,
leicht aber stabil (in der Apotheke ca. € 2,50)
Spiele mit Fruchtzwerge-Bechern
Manche Kinder lassen sich nur schwer zum Lösen von Aufgaben motivieren.
Mögen sie gern die bunten Fruchtzwerge essen, kann man es vielleicht
spielerisch "ausnutzen": Aus den Bechern kann man Türme bauen, die
sich ganz leicht umpusten lassen. Meta lacht sich drüber kaputt und
versucht schon selbst (noch erfolglos) das Umpusten. Die Becher eignen sich
aber auch gut zum Farben benennen, sortieren oder zeigen. Mit etwas Abstand
auf den Tisch gestellt, gelingt Meta schon ab und zu das Zeigen einer
genannten Farbe.
|
|
Spiele mit Tastern
(Hilfsmittel Unterstützte Kommunikation)
Eine batteriebetriebene Seifenblasenmaschine (toys´r us)
lässt sich gut mit einem Tastschalter verbinden kann. Der Nachteil
dieser Maschine ist, dass man vorher den Seifenblasenring in Seifenlauge
eintauchen muss, was viele Kinder nicht können. Bei Ebay lässt
sich aber vielleicht noch der Seifenblasen-Musikclown ersteigern. Der ist
kitschig aber funktioniert gut. Er taucht den Seifenblasenring in die
Lauge und bläst dann Seifenblasen, macht dabei Musik und blinkt.
Ein anderess batteriebetriebenes Spielzeug ist das Entenspiel von
MB. Kleine gelbe Enten ziehen gackernd ihre Runden in einer Art Fluss,
der sich von einer Batterie angetrieben im Kreis dreht. Über einen
einrastenden Druckschalter in der Mitte löst man die Drehbewegung
aus. Über einen zusätzlich angeschlossenen Taster kann das Kind
die Drehbewegung dann selbst steuern. Normalerweise sollen die Enten mit
entsprechender Farbmarkierung auf der Rücksseite herausgesucht werden.
Das Laufenlassen und Anhalten allein macht aber schon Spass, es können
auch andere Dinge auf den "Fluss" gestellt werden (Legofiguren...).
Batteriebetriebenen Lauf-und Bellhund an einen Tastschalter
anschliessen und so hinstellen, dass er beim Loslaufen einen Bausteinturm
umwirft - macht schön Krach und bringt Spass.
Eine trafogesteuerte Eisenbahn (z.B. die von LGB mit beleuchteter Lok) lässt
sich ebenfalls an einen Tastschalter anschliessen und darüber betreiben.
Dazu kann ein Eisenbahnlied gesungen werden, in dem Tiere nacheinander
in den Zug einsteigen. Dies auf den Step-by-Step (Taster mit Aufnahme-Wiedergabe
Funktion für mehrere Nachrichten) gesprochenen Tiergeräusche
ruft das Kind ab.
Kugelbahn (für sehbehinderte Kinder eine mit Laufrädern,
diese mit Hologhrammfolie bekleben, können so besser gesehen werden)
in Verbindung mit dem Step-by-Step oder Bigmack: Kind lernen lassen, selbst
das Kugelrollen einzufordern, in dem es mittels Taster "Noch einmal" sagt.
Erst wenn der Taster betätigt wird, lässt man die Kugeln hinunterrollen.
Bücher mit dem Step-by-Step lesen Zu Büchern,
die Geräusche thematisieren ("Was kann Hasi hören", "Klopf an"
beide von Lucy Cousins...), werden die Geräusche oder Wiederholungen
in dem Buch auf den Taster gesprochen.
Bücher mit dem Bigmack lesen Mit 2 Bigmacks
und dem Buch "Wo wohnt Mausi" kann die Ja-Nein Entscheidung geübt werden.
Im Buch werden Fragen gestellt wie "Wohnt Mausi im Schweinstall?", "...im
Hühnerstall?" und mit dem Öffnen der (Stall-)Tür mit "nein"
beantwortet - das "nein" übernimmt der eine Bigmack. Den Schluss
bildet Mausis Haus, hier antwortet der andere Bigmack "ja".
Für den Tastergebrauch eignen sich vor allem Bücher
mit vielen Wiederholungen, wie z.B.:
Gute Nacht, Willi Wieberg (Bergström, Oettinger Verlag), Der Fuchs
und der Lebkuchenmann (Scarry, Carlsen Verlag, Pixi Nr.541), Elefantenschluckauf
(Wilhelm, Carlsen Verlag, Pixi Nr. 795), Korbinian und der Wunschhut (Fuchshuber,
Thienemann Verlag), Ich auch (Susan Winter, kleine Ravenburger Reihe),
Raupe Nimmersatt/Die geschäftige Spinne/Die kleine grüne Tomate/Kleiner
Käfer Immerfrech (alle von Eric Carle), Wer fängt den Bär
(Anthony Brown, Herder), Die drei Räuber (Thomy Ungerer, Diogenes Verlag),
Das Honigdorf (Ulises Wensell, Peters-Bilderbuch)
|